Die A45-Talbrücke Rahmede wird am 22. Dezember freigegeben. Auch der Naturschutz hat den schnellen Neubau der deutschlandweit bekannten Brücke ermöglicht. Das machten Vertreter der Autobahn GmbH und des Beirats der Unteren Naturschutzbehörde deutlich.
„Hier im Beirat der Unteren Naturschutzbehörde möchte ich ganz klar betonen: Wir hatten immer eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung.“ Mit diesen Worten leitete Klaus Gillmann den Sachstandsbericht zum Neubau der A45-Talbrücke Rahmede ein. Der Leiter des Geschäftsbereichs Planung in der Hagener Autobahn-Außenstelle berichtete, dass die Autobahn GmbH sowohl im Beirat als auch in der Verwaltung auf keine großen Hindernisse gestoßen sei. „Wir haben noch nie so schnell so viele Maßnahmen umgesetzt wie hier.“ Für die Unterstützung bedankte sich Klaus Gillmann ausdrücklich.
Dann ergriff Simon Söhnchen als Landespfleger bei der Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH das Wort. Er informierte über die Rekultivierung der Bodenlager und Bauflächen, über die Errichtung von Wildschutzzäunen, über die Anspritz-Begrünung der Autobahnböschungen, über Pflanzungen und die Rekultivierung sehr steiler Bereiche mit Rohboden.
Außerdem verkündete er gute Nachrichten beim Thema Artenschutz. Die Artenvielfalt sei überraschend hoch, beispielsweise bei den Fledermäusen. Zwergfledermaus, Zweifarbfledermaus, Großes Mausohr, Braunes Mausohr, Rauhautfledermaus, Wasserfledermaus, Mopsfledermaus und Fransenfledermaus haben neue Ersatzquartiere angenommen. Gleiches gelte für den Turmfalken mit drei erfolgreichen Brutjahren in Folge. In diesem Jahr seien fünf Jungvögel geschlüpft. Das Wanderfalkenpaar hatte eine Brut mit vier Jungvögeln. Simon Söhnchen: „Darüber haben wir uns sehr gefreut.“
Im Sinne der Betroffenen und des Artenschutzes
Die Freude teilte Hans-Georg Humpert, der einstimmig für weitere fünf Jahre zum Vorsitzenden des Beirats der Unteren Naturschutzbehörde wiedergewählt wurde. „Wir haben in Bezug auf die Brücke über all die Jahre hinweg im Sinne der Betroffenen und des Artenschutzes gehandelt“, sagte Humpert. Sein Stellvertreter bleibt Ulrich Brinckmann vom Märkischen Landwirtschaftsverband.
Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper ergänzte: „Die Brückensperrung von einem auf den anderen Tag war eine Lage, die für Deutschland einmalig war. Amtlicher und nichtamtlicher Naturschutz waren hervorragend aufgestellt. Wenn amtlicher und nichtamtlicher Naturschutz mit dem Bauherrn an einem Strang ziehen, kann es richtig gute Ergebnisse geben.“