Der Bevölkerungsschutz des Märkischen Kreises hat gemeinsam mit Feuerwehren, Rettungsdienst und Hilfsorganisationen eine Großübung in Meinerzhagen organisiert. Mehr als 200 Einsatzkräfte waren vor Ort. Das Szenario war ein Massenanfall von Verletzten (MANV) nach einer Messerattacke in einem Linienbus. |
Viel Blaulicht am Samstag in Meinerzhagen rund um den Bereich „Auf der Koppel“ und der Schützenhalle: Zum Glück handelte es sich, wie zuvor angekündigt, nicht um ein reales Schadensbild. Mehr als 200 Einsatzkräfte von Feuerwehren, Rettungsdienst und Hilfsorganisationen (unter anderem Malteser Hilfsdienst und Deutsches Rotes Kreuz) nahmen daran teil. Die wichtige Übung hatte der Bevölkerungsschutz des Märkischen Kreises gemeinsam mit der Feuerwehr Meinerzhagen auf die Beine gestellt.
Das Szenario, das im Vorfeld von der Übungsleitung bewusst geheim gehalten worden war, stellte die Einsatzkräfte vor eine besonders anspruchsvolle Lage: Simuliert wurde ein Angriff in einem Linienbus mit etwa 20 Fahrgästen. Ein Täter attackiert plötzlich und ohne Vorwarnung mehrere Personen im Fahrzeug sowie den Busfahrer. Infolge des Angriffs verliert der Fahrer die Kontrolle über das Fahrzeug. Der Bus gerät in der Straße „Auf der Koppel“ in Meinerzhagen in den Gegenverkehr, kollidiert frontal mit einem entgegenkommenden Pkw und wird durch den Aufprall auf den Gehweg geschleudert. Dort wird ein Radfahrer erfasst und unter dem Bus eingeklemmt. Der Angreifer selbst wird bei dem fiktiven Geschehen durch die Frontscheibe geschleudert und bleibt bewusstlos vor dem Bus liegen. In seiner Hand: ein Messer – ein eindeutiger Hinweis, dass er der Täter ist.
Passanten alarmieren direkt die Rettungskräfte via Notruf. Auf Grund der Schilderungen alarmiert die Kreisleitstelle in Altena-Rosmart gemäß Alarmstichwort „MANV 20“ – also ein Massenanfall an Verletzten. Für die Einsatzkräfte, die von der Schützenhalle aus Richtung „Auf der Koppel“ aufbrechen, startet die gut zweistündige Übung, die den Rettungskräften höchste Konzentration erfordert und alles abverlangt. 30 Menschen sind in dem Übungsszenario teils schwerstverletzt. Die Darsteller wurden im Vorfeld aufwendig geschminkt.
Einsatzleitung im BRZ
Im Rahmen der Übung war auch die Einsatzleitung im Brandschutz- und Rettungsdienstzentrum (BRZ) Altena-Rosmart als Hintergrundstab tätig. Ziel war es, die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen einer punktuellen Einsatzlage vor Ort und einem rückwärtig eingesetzten Führungsstab zu erproben und weiter zu verbessern.
Der Hintergrundstab übernimmt in solchen Lagen eine zentrale Rolle. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die Kommunikation mit einem gegebenenfalls eingerichteten Krisenstab, die Koordination von Personalreserven (Personal-Austausch-Konzept) sowie die logistische Unterstützung und eine lückenlose Dokumentation des Einsatzgeschehens.
Zusammenhalt gestärkt
Übungen dieser Art leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit und zum Bevölkerungsschutz im Märkischen Kreis. Auch die Zusammenarbeit aller beteiligten Organisationen wird gestärkt. Dazu Kreisbrandmeister Michael Kling: „Die verschiedenen Organisationen im Märkischen Kreis arbeiten längst Hand in Hand und auf Augenhöhe zusammen. Diese Übung diente nicht nur dazu, unsere Einsatzbereitschaft zu stärken, sondern zeigt auch, wie gut wir als Gemeinschaft auf Ernstfälle vorbereitet sind. Vielen Dank an alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und Danke an das Leitungsteam der Feuerwehr Meinerzhagen sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreises, die diese Übung vorbereitet und umgesetzt haben.“
Zahlreiche Einheiten im Einsatz
Im Rahmen der vorgeplanten Übung waren zahlreiche Kräfte aus Feuerwehr, Rettungsdienst, Katastrophenschutz sowie weiteren Organisationen beteiligt, darunter verschiedene Einheiten der Feuerwehr Meinerzhagen sowie die Feuerwehr Kierspe zur Führung des Bereitstellungsraums.
Beteiligte Einsatzkräfte im Rettungsdienst und Katastrophenschutz waren unter anderem:
- Ärztliche Leitung Rettungsdienst (ÄLRD) und Kreisbrandmeister (D-Dienst),
- ein leitender Notarzt (LNA) sowie drei weitere Notärzte (NA),
- Führungsassistenz der Kreisleitstelle Märkischer Kreis,
- Einsatzeinheit 2 MK des Deutschen Roten Kreuzes
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Auszubildende des Rettungsdienstes MK und der Rettungswachen der Feuerwehren im MK
- Einheit für Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte (PSNV-E),
- Drohneneinheit des Märkischen Kreises.
Weitere Beteiligte:
- Malteser Hilfsdienst Werdohl zur Verpflegung aller Einsatzkräfte
- Ordnungsamt der Stadt Meinerzhagen und viele mehr.