„Wie motiviere ich Unternehmen, Jugendlichen, die mit ihren Bewerbungen um ein Praktikum, einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz häufig durchs Raster fallen, eine Chance zu geben?“ – Diese Fragestellung stand im Fokus eines Fachforums im Kreishaus Altena im Rahmen der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss-Übergang Schule-Beruf in NRW" (KAoA), zu dem das Team der Kommunalen Koordinierungsstelle im Märkischen Kreis eingeladen hatte.
Experten der Wirtschaftsverbände der Kreishandwerkerschaft und der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer, der Gesellschaft für Wirtschafts- und Strukturförderung (GWS), des Best-Practice-Unternehmens Busch-Jaeger, des Arbeitgeberservices der Bundes Agentur für Arbeit und des Jobcenters Märkischer Kreis, der Berufsvorbereitungsinstitutionen inab – Jugend, Bildung und Beruf, des Integrationsfachdienstes (IFD) im Märkischen Kreis, der Unteren Schulaufsicht und der Hönnequellschule Neuenrade diskutierten über die Ausrichtung einer gemeinsamen Unternehmer-Kampagne. Sie soll im März kommenden Jahres starten.
„Die Ausgangslage drängt zum Handeln: Immer mehr Unternehmen finden nicht mehr genug Auszubildende, um ihren Ausbildungsbedarf zu decken. Auf der anderen Seite sehen wir immer mehr Jugendliche, die ein Praktikum, eine Ausbildung, einen Job machen wollen, aber bisher bei den Betrieben sofort aus dem Auswahlverfahren fallen - weil die Noten zu schlecht sind, es einen Förderbedarf gibt, der Name ausländisch klingt, es psychische Belastungen gibt oder die Ausbildungsreife noch nicht gegeben ist“, umschreibt Michael Herget vom KAoA-Team das Problem.
Das Fachforum möchte hier einen Perspektivwechsel bei Geschäftsführung und Personalverantwortlichen herbeiführen. Ihre Überzeugung: Bei den hochmotivierten Jugendlichen liegt viel Potenzial und Talent brach, das mit gutem Willen, fachlicher Begleitung und verschiedenen Unterstützungsleistungen zur Entfaltung gebracht werden kann. Das hilft den Jugendlichen, einen Platz in der Gesellschaft zu finden und trägt auch langfristig zu einer Entlastung der Sozialsysteme bei. „Wir haben hier bereits sehr positive Erfahrungen gemacht“, erklärt Ausbildungsleiter Timo Brix von Busch-Jaeger Elektro Lüdenscheid. "Diese Mitarbeitenden zeichnen sich durch eine hohe Identifikation mit dem Unternehmen aus und entwickeln sich häufig zu verlässlichen, langjährigen Teammitgliedern."
Im Zentrum der Kampagne stehen die persönliche Ansprache und Beratung der Unternehmen, die Vorstellung von Erfolgsberichten aus verschiedenen Branchen sowie die Bündelung relevanter Informationen zu Unterstützungsmaßnahmen auf einer Online-Plattform. Die fachliche Beratung und Begleitung der Unternehmen kann über das breite Netzwerk der Landesinitiative KAoA sichergestellt werden. Ein weiteres Treffen wurde für Ende September verabredet.
Weitere Informationen: Kommunale Koordinierungsstelle KAoA Märkischer Kreis, Telefon: 02351 966 -6518 oder -6519, E-Mail: kaoa@maerkischer-kreis.de