Zum dritten Mal fand ein Fachtag des Kommunalen Integrationszentrums für Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte und Vertreterinnen und Vertreter aus dem Bildungsbereich statt. Bei verschiedenen Workshops wurden Formate und Methoden mitgegeben, die im Schulalltag eingesetzt werden können. |
Das Kommunale Integrationszentrum veranstaltete am Dienstag auf der Burg Holtzbrinck in Altena den dritten Fachtag „Demokratie und Vielfalt – Jetzt erst recht! - Demokratie in Schulen gestalten“. Rund 65 Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte und Vertreterinnen und Vertreter aus dem Bildungsbereich nahmen teil, um sich praxisnah mit Fragen der Demokratiebildung auseinanderzusetzen. Nach dem Stehcafé begrüßten Julia Viktory und Julia Rüther, beide aus dem Fachdienst Bildung und Integration, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer: „Herzlich Willkommen bei unserem 3. Fachtag. Wir haben es uns dieses Jahr erneut zur Aufgabe gemacht, Demokratie zu lernen. Demokratie ist wie ein Muskel, der stetig weiter trainiert werden muss.“ Einen besonderen Impuls setzte Tara Hawk, Coach, Facilitator und Veto-Trainerin. Sie ermutigte das Publikum, die eigenen Gefühle, Erwartungen und Ansprüche bewusst wahrzunehmen und sich Raum für Reflexion zu geben. „Alles, was wir verändern wollen, beginnt bei uns selbst“, betonte Tara Hawk.
Workshops mit Praxisorientierung
Im Mittelpunkt des Fachtages standen praxisorientierte Workshops zu unterschiedlichen Schwerpunkten: Im Workshop „Demokratisch führen, gleichwürdig kommunizieren. Statusarbeit & Führungswerkzeuge im Veto-Prinzip“ zeigte Tara Hawk, wie man mithilfe der sieben „Führungsjoker“ Situationen in Schulen bewusst gestalten kann. Die Fachkräfte lernten ein konkretes Format kennen, um demokratische Kommunikation bei sich selbst und den Schülerinnen und Schülern zu verankern.
Lina Kathe, CO-Programmleiterin von 10drei e.V., gab den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Workshop „Innovative Demokratiewertebildung im Unterricht“ Einblicke in das Projekt „GrundgeSÄTZE“. Es wurden Formate vorgestellt, damit eigene „GrundgeSÄTZE“ erarbeitet werden können. Am Ende wurden die Übungen praktisch getestet und es wurde gemeinsam diskutiert, wie die Formate in den Schulalltag integriert werden können. Lehrkräfte können sich zum Beispiel auch kostenfrei im Rahmen einer Onlinefortbildung von 10drei e.V. schulen lassen, um mit den Materialien arbeiten zu können.
Eva Kappl, Referentin der Medienpädagogik bei der Amadeu Antonio Stiftung, stellte bei ihrem Workshop „Demokratiebildung auf Tiktok – Desinformation erkennen, Haltung zeigen“ die Social Media App vor und gab den Fachkräften konkrete Methoden, Übungen und Materialien an die Hand, um mit Kindern und Jugendlichen Themen wie Desinformationen, rechte Memes und algorithmisch verstärkte Narrative zu reflektieren und kreative Gegenstrategien zu entwickeln.
Die Workshops ermöglichten nicht nur vertieftes Fachwissen, sondern auch den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen sowie eine Ideensammlung für die unmittelbare Praxis.
Podiumsdiskussion und Austausch
Im Anschluss gab es Einblicke in die Workshops. In einer abschließenden Podiumsdiskussion unter dem Motto „Miteinander reden, voneinander lernen“ versuchte man gemeinsam Antworten auf zentrale Fragen zur Demokratiebildung zu bekommen. Am Ende fasste man noch einmal zusammen, dass sich großen Fragen nicht so einfach beantworten lassen. Man sollte stets bei sich selbst ansetzen, gut auf sich selbst und andere achten und im Gespräch miteinander bleiben.
Der dritte Fachtag „Demokratie und Vielfalt“ machte deutlich: Demokratiebildung ist eine dauerhafte Aufgabe, die kontinuierlich auf allen Seiten und Ebenen trainiert werden muss. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen praxisnahe Impulse, neue Kontakte und Anregungen für die Arbeit in ihren Einrichtungen mit. Bereits jetzt steht fest: Auch in Zukunft wird das Lehrerinnen-Team vom Kommunalen Integrationszentrum wieder zu einem Fachtag einladen.