Inhalt von A - Z

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Märkischer Kreis setzt Zeichen gegen Gewalt an Frauen

„Jede Strafanzeige wegen häuslicher Gewalt ist eine zu viel“

„Jede Strafanzeige wegen häuslicher Gewalt ist eine zu viel“
Landrat Marco Voge & die Gleichstellungsbeauftragten Renate Hopperdizel und Sabine Sip vor dem Lüdenscheider Kreishaus (Foto: Alexander Bange / Märkischer Kreis)

Der Märkische Kreis zeigt Flagge:

Am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen hat Landrat Marco Voge vor dem Lüdenscheider Kreishaus eine Fahne mit der Aufschrift „Frei leben – ohne Gewalt“ gehisst. Der Kreis beteiligt sich an der bundesweiten Aktion „Wir brechen das Schweigen“ und setzt damit ein Zeichen für ein selbstbestimmtes Leben von Frauen und Mädchen. „Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist leider immer – und besonders auch jetzt in Pandemiezeiten – ein Thema“, sagt Voge. „520 Strafanzeigen, darunter Misshandlungen, Bedrohungen oder Vergewaltigungen, sind im Zeitraum von Januar bis Oktober dieses Jahres bei unserer Kreispolizeibehörde eingegangen. Jede Strafanzeige wegen häuslicher Gewalt ist eine zu viel.“

Zwar ist die Zahl der Strafanzeigen im Märkischen Kreis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (2019: 646 Anzeigen) gesunken, für die Gleichstellungsbeauftragten Renate Hopperdizel und Sabine Sip ist diese Nachricht aber kein Grund zur Entwarnung. „Das sind nur die bekannt gewordenen Fälle. Beratungsstellen und andere Hilfsangebote sind während der Corona-Pandemie nur eingeschränkt erreichbar. Aber die Anfragen über das bundesweite Hilfetelefon haben um etwa 20 Prozent zugenommen.“

Telefonische Beratung und Hilfestellungen für betroffene Frauen sind auch in der aktuellen Situation wichtig. Deshalb gibt es ein bundesweites Hilfetelefon, dass Frauen, die Gewalt erlebt haben bzw. erleben, anonym, kostenfrei und in 17 Sprachen berät. Das Hilfetelefon (Telefon 08000 116016) ist 24 Stunden lang erreichbar.

Alle fünf Minuten wird in Deutschland eine Frau misshandelt, gestalkt oder bedroht. Laut Bundeskriminalamt gab es im Jahr 2019 insgesamt 141.792 Opfer von Partnergewalt. Zu 81 Prozent waren Frauen betroffen. Die Dunkelziffer wird nach Aussage der Gleichstellungsbeauftragten Renate Hopperdizel und Sabine Sip höher liegen: „Weil Opfer zu viel Angst haben oder sich schämen, werden Gewalttaten oft gar nicht zur Anzeige gebracht.“ Die Mitmachaktion „Wir brechen das Schweigen“ soll Betroffenen Mut machen, Auswege aus der Gewalt zu finden.

Der Märkische Kreis weist auf Hilfsangebote hin, an die sich Opfer von häuslicher Gewalt wenden können:

Frauenberatungsstelle des Märkischen Kreises:

Tel.: 02351 / 860043

https://www.frauenberatungsstelle-mk.de/

 

Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“:

Tel.: 08000 / 116016

https://www.hilfetelefon.de/

 

Beratungsstelle für Frauen und Mädchen, Iserlohn:

Tel.: 02371 / 217 1332

https://www.iserlohn.de/rathaus-politik/rathaus/gleichstellungsstelle

 

Frauenhaus im Märkischen Kreis:

Tel.: 02371 / 12585

https://www.awo-ha-mk.de/Frauenhaus