

Sie waren beim ersten Spatenstich in Meinerzhagen dabei: (von links) Kevin Gierzewski, Artur Hahn, Landrat Thomas Gemke, Bürgermeister Jan Nesselrath, Sergej Rudsinski, Stefan Glusa und Reinhard Rohleder. Foto: Hendrik Klein/Märkischer Kreis
Pressemeldung vom 12.10.2018
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Der Breitbandausbau im Märkischen Kreis schreitet voran. Offizieller Auftakt dafür war jetzt mit dem symbolischen Spatenstich durch Landrat Thomas Gemke in Meinerzhagen. Mit dabei auch Meinerzhagens Bürgermeister Jan Nesselrath, Reinhard Rohleder, Artur Huhn und Kevin Gierzewski von der Telekom, Stefan Glusa von der TelekommunikationsGesellschaftSüdwestfalen sowie Sergej Rudsinski, Breitbandkoordinator beim Kreis.
Im Rahmen des Regionalen Wirtschaftsförderprogramms werden 940 Unternehmen mit einem Anschluss von bis zu 1.000 Mbit/Sekunde versorgt. Die Deutsche Telekom, die nach einer europaweiten Ausschreibung den Auftrag erhalten hat, stimmt die Planungen mit den jeweiligen kommunalen Tiefbauämtern ab und beginnt noch dieses Jahr mit den Ausbauarbeiten. Diese sollen bis zum Frühjahr 2020 abgeschlossen sein. Die schnellen Anschlüsse kosten 7,7 Millionen Euro, insgesamt werden rund 260 Kilometer Glasfaserkabel verlegt. Der Glasfaserausbau wird mit rd. 4,3 Millionen Euro vom Land Nordrhein-Westfalen unterstützt, der Märkische Kreis trägt einen Eigenanteil von 1,1 Millionen Euro und den Rest die Deutsche Telekom.
„Ich freue mich, dass die Arbeiten im Kreisgebiet nun starten. Dreieinhalb Jahre nach dem Grundsatzbeschluss des Kreistages von 2015 kann der Bau endlich beginnen“, sagt Landrat Thomas Gemke. „Schnelle Internetverbindungen sind für Firmen essentiell wichtig und ein unverzichtbarer digitaler Standortvorteil.“ Er hoffe, dass die heimischen Unternehmen dieses Angebot jetzt auch annehmen und die Verträge abschließen. Als „guten Tag“ für Meinerzhagen und die ganze Region bezeichnete Meinerzhagens Bürgermeister Jan Nesselrath den symbolischen ersten Spatenstich. Nesselrath erinnerte an seine Studentenzeit, als das Internet noch etwas Besonderes war. „Was heute möglich ist, konnten wir uns damals nicht vorstellen“.
„Die Planungen sind abgeschlossen, jetzt wird gegraben“, sagt Reinhard Rohleder, Regionalmanager der Deutschen Telekom. „Wir werden die Beeinträchtigungen für die Anwohner und Firmen so gering wie möglich halten. Wir gehen immer in überschaubaren Bauabschnitten vor.“ Als nächstes plane die Telekom den Anschluss in Altena-Rahmede. Bereits heute können sich interessierte Kunden bei der Telekom für die neuen Anschlüsse registrieren. Sie erhalten eine Nachricht, sobald die schnellen Anschlüsse gebucht werden können. Wer mehr über Verfügbarkeit, Geschwindigkeiten und Tarife der Telekom erfahren will, kann sich an seinen Telekom Kundenberater wenden, im Internet oder beim Kundenservice der Telekom informieren.
Auch für die Privathaushalte kümmert sich der Kreis um schnelles Internet. Hier konnte das Bundesförderprogramm genutzt werden, und der Kreis darf auf eine höhere Fördersumme hoffen. Zurzeit laufen die Vergabegespräche mit Bietern aus der Telekommunikationsbranche. Ziel ist es, noch dieses Jahr einen Vertragsabschluss zu erzielen. Der Ausbau für knapp 44.500 Haushalt wird dann auf der nachhaltigen FTTH-Technologie (Fiber to the home – Glasfaser ins Haus) erfolgen und ermöglicht für jedes Haus einen Gigabit-Anschluss, sofern er gewünscht ist. Die hohen Investitionssummen werden zu 50 Prozent vom Bund gefördert, das Land Nordrhein-Westfalen finanziert weitere 40 Prozent der Kosten. Die verbliebenen zehn Prozent werden als Eigenanteil von der jeweiligen Stadt oder Gemeinde getragen. Befindet sich die Kommune in einem Haushaltssicherungskonzept wird in dem Falle auch der Eigenanteil vom Land übernommen.
Trotz aller Bemühungen und der zwei Förderverfahren bleiben noch unterversorgte Haushalte - besonders in Randlagen außerhalb von Ortschaften - auf der Landkarte sichtbar. Auch für diese Standorte gibt es eine gute Nachricht: Diese sogenannten „weißen Flecken“, die weniger als 30 Mbit/s im Download zur Verfügung haben und für die kein eigenwirtschaftlicher Ausbau in den nächsten drei Jahren angekündigt ist, werden nicht vergessen. Der Märkische Kreis und seine Kommunen untersuchen bereits die verbliebenen unterversorgten Haushalte und gleichen diese mit einer aktuellen, achtwöchigen Markterkundung ab. So sollen die privatwirtschaftlichen Ausbauvorhaben geschützt und eine Förderung zielgerichtet geleitet werden. Vor allem in den zentralen Bereichen eines Hauptverteilers, aber auch in außenliegenden, größeren Ortslagen sind marktgetriebene Ausbauvorhaben mit bis 250 Mbit/s im Download von unterschiedlichen Telekommunikationsunternehmen gemeldet worden. Damit wird die Versorgungslage insgesamt im Kreisgebiet auch ohne Förderprogramme stetig verbessert. Möglichst zeitnah wird versucht, die Flächen des Eigenausbaus und der verbliebenen, unterversorgten Bereiche miteinander abzugleichen und einen neuen Antrag im Rahmen des Bundesförderprogramms für die förderfähigen weißen Flecken zu stellen.
Voraussetzungen dafür ist die Erweiterung der Kooperationsvereinbarung für den geförderten Breitbandausbau zwischen der Kreisverwaltung und den kreisangehörigen Kommunen. Diese regelt die Durchführung des Verfahrens und die Abwicklung der Finanzierung. Bei der Ausschöpfung der Fördermittel gilt: Wer zuerst den Antrag stellt, wird zuerst bedacht. Der Kreistag beauftragte in seiner jüngsten Sitzung die Verwaltung, mit dem kreisangehörigen Kommunen und der Telekommunikationsgesellschaft (TKG) Südwestfalen die weiteren Schritte im Förderverfahren für Wohngebiete und Ortslagen ggf. Fördermaßnahmen von Sonderaufrufen (z.B. für Schulen, Krankenhäuser u.ä.) durchzuführen.