Gießhalle

 

Für die Weiterverarbeitung des Roheisens der Luisenhütte gab es zwei Möglichkeiten. Entweder wurde es in so genannten Stab- oder Frischhämmern zu schmiedbarem Eisen oder Stahl weiter verarbeitet, oder es wurde als Gusseisen genutzt. Die Luisenhütte konnte nicht von der seit den 1830-Jahren stark angestiegenen Nachfrage nach Roheisen profitieren, da ihr Roheisen nicht zum Puddeln, einem neuen Frischverfahren, geeignet war. In der Eisengießerei und in der Abstichhalle der Luisenhütte wurden meist einfache Gussstücke hergestellt: Bügeleisen, Hanteln und Gewichte, Waffeleisen, Rohre oder Ankerplatten. Es gab aber auch die Produktion von Maschinenteilen, die zum Teil sehr schwer waren.

 

Während der Betriebszeit des Hochofens war es kein Problem, Gussprodukte herzustellen, denn das flüssige Eisen konnte gleich in die vorgesehenen Formen gegossen werden. Man wollte aber auch dann Gusseisen herstellen, wenn der Hochofen nicht produzierte, sondern neu gestellt wurde. Aus diesem Grund wurden zwei Kupolöfen errichtet, die wie verkleinerte Modelle eines Hochofens wirken. Sie sind 2,90 Meter bzw. 3,20 Meter hoch. Einer der beiden Kupolöfen war schon vor der 1854/55 erfolgten letzten Modernisierung der Luisenhütte in Betrieb. Der zweite Ofen wurde erst 1857 eingebaut. Die Kupolöfen wurden nicht mit Holzkohle befeuert, sondern mit Koks, der aus dem Ruhrgebiet herangeschafft werden musste. Beide Kupolöfen waren an das Windsystem angeschlossen, so dass bei Bedarf Heißluft zur besseren Anfachung des Feuers in sie eingeblasen werden konnte. In den Kupolöfen wurde das Roheisen noch einmal geschmolzen, um es danach zu vergießen.

Zuletzt aktualisiert am: 10.04.2015