Das Gebläsehaus ist das Kraftwerk der Luisenhütte. Hier befinden sich die beiden zur Winderzeugung benötigten Maschinen: die mit Wasserkraft betriebenen Kolbengebläse und die Gebläsedampfmaschine. Der Hochofen der Luisenhütte benötigte große Mengen Sauerstoff, also Luft, zum Anfachen des Feuers. Deshalb musste während des Produktionsprozesses, der so genannten Hüttenreise, ständig Wind erzeugt werden. In der Regel waren nur die durch das Wasserrad angetriebenen Kolbengebläse in Betrieb. Herrschte aber bei Trockenheit im Sommer oder bei Frost im Winter Wassermangel, konnte an Stelle der Wasserkraft - oder diese auch ergänzend - die Dampfmaschine eingesetzt werden. Im Gebläsehaus ist also der Übergang von der standortabhängigen Energieerzeugung der Frühen Neuzeit durch Wasserkraft zur standortunabhängigen Maschinenkraft des Industriezeitalters erlebbar. Das gesamte Winderzeugungssystem wurde 1854/55 von dem Siegerländer „Mechanikus" Wilhelm Berg konstruiert und gebaut.