Zwei Mal am Tag wurde das Roheisen aus dem Hochofen abgelassen– „abgestochen”, wie der Hüttenmann sagt – jeweils mittags und um Mitternacht. Nach der 1854/55 erfolgten letzten Modernisierung der Luisenhütte wurden auf diese Weise täglich ca. 2,6 Tonnen Eisen produziert. Bei jedem Abstich flossen 1,3 Tonnen Eisen mit einer Temperatur von ca. 1150 Grad Celsius aus dem Hochofen. Das Roheisen erstarrte im Masselbett zu stangenförmigen so genannten Masseln, Eisenbarren von rund 2,50 Metern Länge. Ein Teil des Roheisens wurde in der Abstichhalle und in der Eisengießerei der Luisenhütte zu gusseisernen Produkten verarbeitet. Das Roheisen war aber nicht zum Schmieden geeignet, denn es enthielt zu viel Kohlenstoff.
Da der Hochofen der Luisenhütte eine so genannte offene Brust hat, floss die leichtere Schlacke, die auf dem schwereren Roheisen schwamm, kontinuierlich über den Schlackenüberlauf nach rechts in ein Schlackenbett ab. Wenn sich genügend Roheisen gebildet hatte, erfolgte der Abstich, bei dem das Roheisen nach links in das Masselbett geleitet wurde. In aller Regel war der Hochofen zuletzt etwa neun Monate in Betrieb, danach musste er neu gestellt, das heißt innen neu mit feuerbeständigen Steinen ausgemauert werden.