
Alleine schon die Zahl macht sprachlos: Ab 1942 waren in der heimischen Industrie und Landwirtschaft zwischen 15 000 bis 20 000 zwangsrekrutierte Menschen aus den besetzten Ostgebieten (Polen und Russland) im Arbeitseinsatz. Hinzu kamen noch die Kriegsgefangenen, die ebenfalls zur Zwangsarbeit herangezogen wurden. Die Zwangsarbeiter sollten den durch den Krieg bedingten Mangel an deutschen Arbeitskräften ausgleichen. Dieses Thema mit Nachdruck auf der Situation und der Behandlung der Zwangsarbeiter anhand von Originalquellen zeigte der Arbeitskreis Märkischer Archive, bestehend aus dem Kreisarchiv und den Archiven von Lüdenscheid, Iserlohn, Altena, Menden, Meinerzhagen, Plettenberg und Hemer.
Der Themenbogen spannte sich vom Beginn des Zweiten Weltkrieges unter anderem über die anfangs noch auf freiwilliger Basis erfolgte Anwerbung ausländischer Arbeiter, die darauf folgenden Zwangsrekrutierungen, die unterschiedliche Stellung, Behandlung und Versorgung von Ost- und Westarbeitern und Kriegsgefangenen – in Hemer befand sich eines der größten Kriegsgefangenenlager auf deutschem Boden –, die Einstellung der einheimischen Bevölkerung den „Helfern“ gegenüber, die Befreiung durch die Westalliierten bis hin zu einem Ausblick in die Gegenwart. Ein Aspekt hier war die Diskussion um eine Entschädigung.