
Die Werke von Stefanie Welk wirken wie in die dritte Dimension erweiterte Skizzen. Ihre Transparenz, die auf Durchsichtigkeit wie auf Durchlässigkeit basiert, bedeutet Programm. Die Figuren befinden sich im permanenten Austausch mit ihrer Umgebung: Die Künstlerin visualisiert die Verflechtungen des Menschen in der heutigen Welt, deren wachsende Komplexität Offenheit und Flexibilität erfordert.
Die Heidelbergerin definiert Drähte als energetische Bahnen. Die Verwirbelungen drücken fulminante Dynamik aus. Diese erfährt vielfach eine Steigerung: Die Gestalten erscheinen beim Sprinten, Laufen, Springen, Tanzen, Fliegen oder Klettern. Es geht um das Weiter, das Nach-Oben, das Nach-Vorn.
Starke Beleuchtung bringt die Edelstahldrähte förmlich zum Glühen, lässt sie partiell mit dem Umraum verschmelzen und intensiviert die Wahrnehmung der Objekte als wahre Energiebündel. Schatten reproduzieren die Arbeiten und bewirken deren Ausdehnung. Das Licht verstärkt das wechselseitige Durchströmen von innen und außen. Das gilt auch für die abstrakten Werke, die neben den gegenständlichen eine eigene Gruppe im Schaffen der Künstlerin ausmachen.
Zur Ausstellung erschien ein Begleitbuch zum Preis von 7 €. Es ist in den Museen erhältlich.