Leider ist auch diese legendenumwobene Kutsche nicht vom Zahn der Zeit verschont geblieben. Schädlinge haben das Holz und die kostbaren Textilien befallen. Schon seit einiger Zeit setzen Holzwürmer, Motten und Schimmel den wertvollen Exponaten zu.
Die Schäden, die die Parasiten angerichtet haben, sind enorm. Große Löcher sind in die einstmals edle Stoffauskleidung der Reisekutschen gefressen, weißer Schimmelbelag ist überall zu sehen. Nun geht es den gefräßigen Parasiten an den Kragen.
Die Märkische Kulturstiftung Burg Altena bemüht sich schon seit über zwei Jahren um die Sanierung der wertvollen Objekte, doch die Restaurierungskosten von circa 160.000 € übersteigen die vorhandenen Mittel. Ein erster Schritt zur Rettung der Exponate ist allerdings jetzt getan: damit die Schädigung an den mitgenommenen Museumsstücken nicht noch mehr voranschreitet, hat die Stiftung die Bekämpfung der aktiven Schädlinge in Auftrag gegeben.
Rechtzeitig vor der diesjährigen Schlupfzeit werden die Kutschen und weitere betroffene Kunstwerke in der Klimakammer vorsichtig erhitzt, um die Larven abzutöten.
Damit das empfindliche Holz nicht springt, muss der Temperaturanstieg ganz langsam und unter konstanter Luftfeuchtigkeit erfolgen. Klimagesteuerte thermische Schädlingsbekämpfung ist der Fachausdruck für dieses langwierige Verfahren. Vier bis fünf Stunden lang muss das Holz auf einer Temperatur von 55°C gehalten werden, um die Vernichtung aller Schädlinge zu bewirken. Danach wird die Temperatur vorsichtig und langsam wieder abgesenkt. Die Behandlung wird insgesamt acht Tage dauern.
Die Kosten von circa 9.000 € finanziert die Stiftung mithilfe von Spendengeldern, auf die sie bei all ihren Projekten angewiesen ist.