Manche Dinge muss man einfach am eigenen Leib erleben, um sie richtig zu begreifen. „Begreifen“ ist hierbei ganz wörtlich gemeint.
Gerade Kinder müssen anfassen, ausprobieren und selber machen – im Museum ist genau das aber meistens verboten. Dabei würde auch Erwachsenen in der Praxis vieles klarer als in der bloßen Theorie.
Im Deutschen Drahtmuseum in Altena wird das „Mitmachen und Ausprobieren“ darum schon immer ganz groß geschrieben. An mehreren Stationen können die Besucher – ob jung oder alt – Experimente durchführen und Draht in seiner ganzen Vielfältigkeit erleben.
Bis zum Sommer 2004 bot das Museum allerdings keine Möglichkeit, das beschwerliche Drahtziehen mit reiner Muskelkraft zu erproben. Die Märkische Kulturstiftung Burg Altena hat sich deshalb für den Bau eines funktionstüchtigen „Schockenzuges“ eingesetzt, der dauerhaft auf dem Vorhof des Deutschen Drahtmuseums installiert wurde.
Pünktlich zum alljährlichen historischen Spiel mit dem Thema „Die Drahtzieher von Altena“ konnte der Nachbau eingeweiht werden und die Besucher erstmals selbst einen echten Schockenzug ausprobieren – mit Sicherheit ein unvergessliches Erlebnis.
Für dieses Projekt waren umfangreiche Arbeiten nötig: zunächst musste im Vorhof des Deutschen Drahtmuseums ein Betonfundament gegossen werden, in das die originalgetreue Nachbildung des mittelalterlichen Schockenzuges verankert werden konnte. Auch eine Dachkonstruktion musste errichtet werden, die den Schockenzug vor Wind und Wetter schützt.
Doch wie die ersten Besucherreaktionen bestätigen hat sich der Aufwand sicherlich gelohnt – das Drahtmuseum ist um eine bedeutende Attraktion reicher!